Diabetische Retinopathie

Diabetes mellitus (DM) oder Zuckerkrankheit

typisch für diese Erkrankung ist der erhöhte Blutzuckergehalt infolge eines Insulinmangels oder der geminderten Wirksamkeit des eigentlichen Insulins. Der dauerhaft erhöhte Blutzuckerspiegel führt zu Gefäßveränderungen. Veränderungen in den Kleinstgefässen (sog. Mikroangiopathien) machen sich durch die Hauptkomplikationen von Diabetes bemerkbar:

  1. krankhafte Netzhautveränderungen – diabetische Retinopathie
  2. krankhafte Änderungen der Nieren – diabetische Nefropathie
  3. Änderungen bei den peripheren Nerven – diabetische Neuropathie.

Die Diabetische Retinopathie (DR), konkret das diabetische makulare Ödem und Komplikationen der proliferativen DR sind eine der häufigsten Ursachen von Erblindung in den hochentwickelten Ländern, darunter auch in der Slowakei. So ist die Zahl gerade bei Diabetikern etwa 10-20 höher als bei Nicht-Diabetikern. Bei Diabetikern kommen auch der graue Star und Artherosklerose weit öfter vor.

Diabetische Retinopathie

Die diabetische Retinopathie ist die Bezeichnung von pathologischen Veränderungen der Netzhaut und der Blutgefäße der Netzhaut, welche sich infolge der Schädigung von Blutgefäßen durch Diabetes entwickeln. Betroffen sind insbesondere die Kapillaren der Netzhaut. Dieser Erkrankung kann sich auch durch die Entstehung von kleinen Wülsten auf den Kleinstgefässen der Netzhaut äußern (Mikroaneurysmen), kleine Blutungen in der Netzhaut (Hemorhargien) infolge eines Platzens der genannten kleinen Wülste. Die betroffenen Gefäße können undurchlässig werden. In der Hornhaut bildet sich dann ein Ödem. Später kann es auf der Hornhaut zu einer verstärkten Neubildung von Blutgefäßen kommen (also zu einer Neovaskularisierung) (Abb. Nr.: 2) und zur Vermehrung des Bindegewebes, wobei dieser Zustand bis zur völligen Erblindung ausarten kann.

Diabetische Retinopathie verläuft schmerzfrei

Die Krankheit hat anfänglich keinerlei Symptome. Die DR verläuft lange schmerzlos und ohne Anzeichen von Sehstörungen und gerade dies ist an dieser Erkrankung so heimtückisch. In der Zeit, in der eine theraputische Maßnahme angebracht wäre, verspürt der Patient normalerweise keinerlei Beschwerden, obwohl in dieser Zeit die Netzhaut schon beträchtlich geschädigt sein kann. Die Schädigung der Netzhaut kann ein Arzt nur bei einer Vorsorgeuntersuchung des Augenhintergrundes oder aufgrund einer Verschlechterung der Sehschärfe in den späteren Stadien feststellen. Nachdem schon zu Beginn der Beschwerden zu spüren sind, ist die Behandlung schon schwieriger und auch weniger erfolgreich. Erst in den fortgeschrittenen Stadien kommt es auch zu einer Verschlechterung der Sehschärfe. Zu einer Verschlechterung der Sehschärfe kommt es dann, wenn im Bereich der Makula auf der Netzhaut ein Ödem ensteht, weil gerade die Funktion der Makula für die Sehschärfe besonders wichtig ist. Vor allem bei Diabetikern kommt es im höheren Alter oft vor, dass eine Verschlechterung der Sehqualität anderen Ursachen zugeschrieben wird so z.B. der altersbedingten Kurzsichtigkeit auf kurze Entfernung oder dem grauen Star und nicht der Zuckerkrankheit, weil die Sehschärfe altersbedingt ohnehin nachlässt. Normalerweise verschlechtert sich die Sehschärfe nur auf kurze Entfernung, was durch eine Lesebrille wieder ausgeglichen werden kann. Falls die Lesebrille diese Unschärfe auf kurze Entfernungen nicht ausgleichen kann oder sich die Sehschärfe in die Ferne verschlechtert, so liegt die Ursache in einer krankhaften Veränderung, welche vom Facharzt diagnostiziert werden muss.

Klassifizierung diabetischer Retinopathie

Die grundlegende Klassifizierung der DR basiert auf der Schwere der mikrovaskularen Änderungen auf der Netzhaut und auf der Anwesenheit von Netzhaut-Neovaskularisierungen. Die DR wird als nicht-proliferativ bezeichnet, sofern sämtliche Änderungen (Mikroaneurysmen, Blutung, Ödem weitere Änderungen) nur auf der Netzhaut vorkommen. Bei einer proliferativen DR wachsen auf der Netzhautoberfläche neu entstandene Gefäße und fibröse Gewebe. Beide Phasen können der Menge der Netzhautänderungen nach leicht, mittelschwer oder schwer sein. Ein Teil der Netzhaut im Zentrum der Makula sorgt für die Sehschärfe und Farbwahrnehmung. Wenn es zu einem Ödem dieses Teiles der Netzhaut kommt, so sprechen wir von einem makularem Ödem. Dieses ist auch die häufigste Ursache der Sehschärfeverschlechterung bei Diabetikern. Ein makulares Ödem begleitet häufiger die nicht-proliferative Phase der Erkrankung. Es kann jedoch auch in der proliferativen Phase vorkommen.

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